Süd-Rallye-Klassik

 

Bisher bedeutete  der Ausspruch wir sind bei der Süd Rallye Klassik dabei, dass wir als Steckenposten unterwegs waren. Aber nichts ist wie immer, 2008 beginnt eine neue Ära. Nachdem unser erster Versuch im Historischen Motorsport bei der Euregio Ergencis in Marktredwitz unerwartet gut ausgefallen war, hatten Claudia und ich beschlossen, beim Rudi fahren wir auch mit, denn Übung macht den Meister.

Gemeinsam mit den ACS-Team`s Höpfel, Kostanty, Sontowski und den fast ACS`lern Ramona und Manfred Kiesl versuchten wir unser Glück.

Sonntagmorgen, aufgewacht und was hör ich da ?  Regen…..  na ja nicht das Traumwetter aber glücklicherweise haben wir ja ein festes Dach über dem Kopf.

Pünktlich um 7:30 trudeln wir im Ofenwerk ein. Die Papierabnahme war schnell hinter uns gebracht und Claudia konnte sich mit dem Roadbook vergnügen. Viktor schickte mich mit dem Spruch: „ Der Beifahrer kümmert sich um das Roadbook und der Fahrer ums Fahren“ hinaus in das traumhafte Wetter. Direkt vor dem Ofenwerk befand sich dann ja gleich mal die erste Wertungsprüfung mit zwei Lichtschranken.

Neugierig gesellte ich mich zu Gabi, die sich das ganze auch schon ansah. Auf den ersten Blick, ne leichte Aufgabe. Schnell wieder zurück ins Ofenwerk und dann mit Claudia ins Auto. Dort noch schnell alles an seinen Platz geräumt, rollten wir in Richtung Start und die Anspannung stieg. Schon standen wir am Start und los ging es, „Gummi“ auf zur ersten Lichtschranke. Rein in die zweite Runde, Claudia betete mir die Sekunden runter und….. rein gefühlsmäßig, das hat gepasst. Plötzlich fängt Claudia an zu schimpfen, verdam… ich hab die Zeiten verwechselt !!!!!  wir sind 5 Sekunden zu früh durch die Lichtschranke :o((. Tja das kommt davon wenn man am Vortag bis in die Nacht hinein Schuftet und zu wenig Schlaf abbekommt. Egal, zusammengerechnet wird immer ganz zum Schluss, weiter geht’s.  Dann das nächste Problem, ich glaub wir sind falsch !!  in den Chinesen ist ein Stoppschild eingezeichnet, hier steht aber nur ein Vorfahrt achten!!  Kurz einen Blick ins Roadbook geworfen, passt schon, wir sind richtig, das muss ein Fehler sein. Mittlerweile kam auch schon Manfred angedüst. Ich volle Kante abgebogen und hurra…. Ich fahr ja jetzt nen Hecktriebler und es regnet. Wie ein wilder kurbelte ich am Lenkrad und fing das Heck meines Capris wieder ein. Am nächsten Abzweig wollte ich es genau wissen, geht das wirklich so einfach? ein kurzer Gasstoß und wieder war wildes Kurbeln angesagt. Der Anschiss meiner Beifahrerin lies natürlich nicht lange auf sich warten, aber Spaß hat`s trotzdem gemacht. Anständig fuhr ich dann nach ihren Anweisungen und mit jedem Meter den wir zurücklegten sank die Aufregung und als Claudia dann feststellte dass die vor uns gestarteten sich verfuhren, kam das nötige Selbstvertrauen wieder zurück. Ratz fatz standen wir an der nächsten Prüfung, und wieder gab es ein kleines Problem, unsere Stoppuhr hatte nicht ausgelöst !!!  Doch Claudia hatte Viktors Rat befolgt und sich unsere Zielzeiten ins Roadbook geschrieben. So orientierten wir uns halt nach unserm Funkwecker und das ganze ging glimpflich ab. Den ganzen Tag über wurden wir von ACS`lern verfolgt, bzw. wir fuhren an Ihnen vorbei.  Heidi und Hans waren die ersten, gefolgt von Udo und Martina sowie Rainer und Christa. Zu Heidi und Hans, die uns unsere Startzeit gaben, konnten wir ja wenigstens noch Hallo sagen, bei den Anderen, die an der Lichtschranke weilten konnte ich noch nicht einmal winken. Man soll ja gar nicht glauben wie beschäftigt man mit ner Wegstrecke und einer genauen Lichtschrankendurchfahrt sein kann. Außer ein paar ganz kleinen Unstimmigkeiten fanden wir den Weg perfekt, ganz im Gegensatz zu manch anderen Teilnehmern, die uns an den unmöglichsten Stellen wieder entgegenkamen. Die Streckenführung war klasse, bis auf ein Stück Feldweg, zum Glück ist der Capri nicht tiefer gelegt. Mit immer mehr Begeisterung waren wir unterwegs. Glücklicherweise verhinderte das Regenwetter, dass die rollenden Hindernisse in Form von Sonntagsausflüglern unterwegs waren. So konnte ich meinem neuen Spielzeug immer wieder so richtig schön die Sporen geben, natürlich immer schön im Rahmen der StVO, man weis ja nie ob da nicht mal ein frustrierter „Passbildfotograf“ in der Gegend herumsteht. Unmittelbar vor der Mittagspause kamen wir zum Happurger Berg. Hier bestand die Aufgabe sich seine Zielzeit am Nachmittag selber vorzugeben, d.h. man muss die Zeit die man morgens gefahren ist am Nachmittag bestätigen. Offensichtlich hatte ich da den Rat von Manfred etwas falsch verstanden und handelte mir dann beim Mittagessen nen Anschiss ein. Zwar hatte er gesagt, fahr da blos nicht zu schnell rauf, wenn du da auf einen Aufläufst ist es fast nicht möglich bei den Witterungsbedingungen zu überholen. Somit tuckerte ich halt gemächlich rauf und upps… wieso taucht der Manfred im Rückspiegel auf bevor ich durch die Lichtschranke durch bin??  Na zum Glück is ja nix passiert, er hat sich halt einfach nachmittags mit einer weiteren Minute Abstand erst Starten lassen und somit war ich ihm dann an der Lichtschranke nicht im Weg. Sorry Manfred, das nächste Mal geb ich mehr Gas. Von der Landschaft hab ich ja nicht viel mitbekommen, Claudia „jagte“ mich durch die Gegend, denn lieber sind wir etwas zu bald an den Kontrollen bzw. bei den Lichtschranken als zu spät. Aber Claudia dirigierte mich perfekt durch die Lande. Nachdem wir in Altdorf die vorletzte Aufgabe gemeistert hatten ging es in Richtung Ofenwerk. In Schwaig hatte ich dann wohl einen leichten Aussetzer, obwohl Claudia mir sagte „in 150 m links“ bog ich rechts ab. Der Anschiss folgte natürlich sofort, also schnell gewendet und den richtigen Weg eingeschlagen. Mitten in der zu durchfahrenden Siedlung dann das volle Chaos, am Sportplatz war offensichtlich eine Großveranstaltung und wie es in Deutschland immer so ist, diese komischen runden Blechschilder die am Straßenrand stehen haben da offensichtlich keine Bedeutung. Absolutes Halte- und Parkverbot bedeuteten hier anscheinend, bitte hier Parken. Tja und wenn dann noch Leute unterwegs sind, die meinen, ihr Mercedes hätte die Abmessungen eines Sattelzuges, dann kann man sich denken, wie schnell wir hier vorangekommen sind. Doch glücklicher Weise waren wir zeitmäßig nicht im Druck und konnten das alles gelassen über uns ergehen lassen. Am Ofenwerk war dann die letzte Aufgabe zu meistern, zwei Lichtschranken kurz hintereinander waren noch zu durchfahren. Da unser Trippletimer nicht startete, fluchte Claudia vor sich hin und dachte sofort an den Funkwecker, da musste sie die Sekunden nur rückwärts lesen und durfte nicht durcheinander kommen. Das meisterte sie sehr gut, was sich dann auch beim Aushang bestätigte, wir hatten somit die dritt Beste WP Zeit.

Unter den anwesenden Zuschauern waren dann auch ein paar Vereinsmitglieder die trotz dem „schlechten Wetter“ den weiten Weg bis ins Ofenwerk gefunden hatten. Danke, es hat uns sehr gefreut, dass wenigsten ein Paar wenige mit uns mitgefiebert hatten. Bei Kaffee und Kuchen erholten wir uns von den Strapazen des Tages und warteten auf die Ergebnisse und die Gesamtwertung. Claudia war immer noch total frustriert über den Fehler gleich am Morgen, der uns ganze 5 Sekunden eingebracht hatte. Aber wir waren nicht die einzigen die sich so einen Fehler erlaubten, Viktor und Gabi hatten da ebenfalls 5 Sekunden eingefangen, auch Heinz hatte hier in der Summe exakt genau die gleiche Fehlzeit wie Claudia und ich. Endlich wurde die Gesamtwertung ausgehängt. Während der Wartezeit hatte ich noch geflachst, na wir sind auf alle Fälle unter den ersten 50,  klar es hatten ja nur 43 Teams teilgenommen. Claudia und ich erhofften uns wenigsten einen Platz in der Mitte des Starterfeldes. Als wir die Ergebnisliste studierten bekamen wir große Augen, Gabi und Viktor auf Platz 6, Brigitte und Udo auf Platz 7, Heinz auf Platz 18 und Claudia und ich auf Platz 10. Wir konnten es fast nicht glauben, ein super Ergebnis und das trotz des Fehlers gleich am Anfang. Manfred und Ramona landeten auf Platz 9 direkt vor uns. Zusammen mit dem Team Henglein das auf Platz 3 landete hatten wir dann auch noch die Mannschaftswertung gewonnen.

Besser hätte es ja eigentlich nicht mehr für uns laufen können, 10. Platz und wir hatten uns schon am Ende des Starterfeldes gesehen. Wie halt immer gilt der Spruch, „zusammengezählt wird zum Schluss“. Und aufgeben gibt es nicht, solange die Kiste fährt.

Der nächste Start ist schon beschlossene Sache, gemeinsam fahren wir nach Ebern. Schaun mer mal wie es da läuft.

 

J.S.