Pylonenmassacker beim MSC Marktredwitz 07.05.2006

 

Dieses Jahr veranstaltete der MSC Marktredwitz seinen Slalom am Autohof in Thiersheim. Nach zwei Versuchen auf Landstraßen, hatten sie nun die Möglichkeit bekommen, hier am Autohof einen Teil des Parkplatzes und eine angrenzende Industriestraße zu nutzen. Beim Ablaufen sah alles recht easy aus, klar gesteckte Streckenführung, keine großartig gefährlichen Stellen. Einzig die Gasse gleich am Anfang bzw. bei der Rückfahrt am Ende der Strecke, bereitete uns etwas Bauchgrimmen.

Hier war der Knackpunkt, die Gasse extrem schräg in den Parcours gestellt, sollte als Bremse dienen, damit die Zielgeschwindigkeit nicht zu hoch werden würde. Für den ACS gingen in der G6 Achim Rödel, Claudia Ludwig und ich Jürgen Schwenold an den Start. Claudia wollte ja eigentlich gar nicht starten, sie wurde aber, nachdem sie sich mit an die Strecke verirrt hatte, von allen möglichen Leuten angesprochen. Sie solle doch starten und mir um die Ohren fahren.

 

Dies ist ihr ja in den Vorjahren schon das eine oder andere Mal gelungen. Von uns beiden startete sie als erste zum Training und kam fehlerlos zurück ins Ziel. Der Rest des Feldes hatte bereits im Training Bekanntschaft mit der einen oder anderen Pylone geschlossen. Claudia schärfte ich vor ihrem Start zum ersten Wertungslauf ein, dass s ie ruhig und möglichst fehlerlos ihren Lauf absolvieren soll. Obwohl sie ja seit September 2005 keinen Meter mehr mit unserem 205er gefahren war, fuhr sie souverän und fehlerfrei ihren ersten Lauf. Achim, voll motiviert, erlegte gleich bei der Einfahrt in die Gasse seine erste Pylone, der im weiteren Verlauf noch eine weitere folgte. Nun war ich an der Reihe und los ging es, etwas verhalten durch die Gasse, dann drauf auf´s Gas und durch der Parcours gedüst. Bis zur Wende alles klar, rum und auf den Rückweg gemacht. In der lang gezogenen Rechtskurve in den dritten Gang geschaltet und Gas gegeben. Plötzlich entwickelte das Heck unseres 205ers ein Eigenleben. Voll mit dem Einfangen des Hecks beschäftigt, düste ich in Richtung Gasse und hier sollte ich eigentlich mit dem zweiten Gang durchfahren!! Verdammt, jetzt bräuchte ich ne dritte Hand zum runterschalten, das klappt nie!!

 

Es kam wie es kommen musste, den 205er brutal zusammengebremst, in die Gasse eingelenkt und jetzt wieder Gas geben, tja nur im dritten Gang, bei ganz niedriger Drehzahl, kommt halt nix und so rutschte ich und rutschte, bis es plopp plopp machte und zwei Pylonen von ihrem Platz gekickt wurden. Frotzl, sotter, stinksauer auf mich fuhr ich in den Vorstart und übergab das Auto an Claudia. Sechs Strafsekunden, oh Mann, das wird verdammt schwierig da noch was Passables daraus zu machen. Außer Claudia, hatten nur noch zwei Fahrer nicht gebollert. Claudia, schärfte ich noch mal ein, fahr ruhig und gelassen aber ohne Hut. Gesagt getan, sie fuhr und nicht dass sie es hätte langsam angehen lassen, nein offensichtlich wollte sie es mir so richtig zeigen, gab sie unbeeindruckt

kräftig Gas. Auf dem Rückweg zum Ziel fing sie wirklich gekonnt das ausbrechende Heck des 205ers ein, ohne dass sie eine Pylone abschoss. Nun fuhr Achim, der in etwa genauso sauer über die unsinnigen Pylonenfehler war wie ich über meine und brannte eine Superzeit in den Asphalt. Davon angestachelt wollte ich es nun wissen und geißelte vom Start weg. Das ging genau bis zum Ende der Gasse gut, sauber hindurch, eingelenkt und Vollgas. Offensichtlich hatten aber meine Reifen heute einfach keine Lust hier Haftung aufzubauen und in die von mir eingeschlagene Richtung zu fahren. Geradeaus driftend killte ich gleich mal ne Pylone. Nun war es mir endgültig klar, mit 9 Strafsekunden war nur ein Platz im hintern Feld zu erwarten. Dass es neben der Strecke ohne Graben in die Wiese bzw. Acker ging, gab ich hemmungslos Gas.

 

Nach der Wende in Richtung Ziel schwenkte das Heck immer weiter aus. Es ist schon eine tolle Erfahrung, wenn man in einem Fronttriebler fährt wie mit einem Hecktriebler. In die Kurve eingelenkt und sofort gegenlenken, da kommt man so richtig ins schwitzen und die Zuschauer haben was zum Guggen. Dieses Spiel ging 7 mal bis zur Gasse. Das Hochschalten hatte ich mir dieses Mal gespart und fuhr alles im zweiten Gang. Die Gasse kam immer näher, kurz gebremst und dann wieder voll drauf auf`s Gas und mit Zug durch die Gasse. Die restlichen zwei Tore durchfahren und rein ins Ziel.

Die Zeit war spitzenklasse, aber diese eine unsinnigen Pylonenfehler halt.

Achim belegte den 5. Platz vor Claudia die 6. wurde. Tja und ich, ich sollte mich halt vielleicht mal an das halten was ich Claudia gepredigt hatte “ fahr ruhig und ohne Pylonenfehler“, wurde 7ter von 10 Startern. Erster wurde Sebastian Schmuck aus Bamberg mit 1:34,08. Wenn ich von meiner 1:41,26 die 9 Strafsekunden abziehe…… ich mach es besser nicht. Spaß hat es trotzdem gemacht .

 

Jürgen S.