Mit den Deutschen Sportfahrerkreis (DSK)
auf der Nürburgring Nordschleife
Auf der Geburtstagsfeier unseres Sportleiters Jürgen Schwenold (jetzt auch schon 40 Jahre alt, „Willkommen im Club“) hatten Stefan Ziegler, Alex Breier und Jürgen Polster kurzfristig vereinbart am „Freien Fahren“ des DSK in der Grünen Hölle des Nürburgrings teilzunehmen.
Am 01.09. um 4.00 Uhr in der Früh war es dann soweit. Vom Treffpunkt Rastanlage Aurach aus ging es über Frankfurt hin in Richtung Eifel. Nach insgesamt 5 Stunden Fahrt im Windschatten von Stefans Anhänger endlich am Ring angekommen, mussten wir leider feststellen, dass wir nicht alleine waren. Ein Starterfeld mit 190 Autos und 180 Motorrädern war angetreten und wollte im stündlichen Wechsel die Nordschleife befahren. Aufgrund der entsprechend langen Wartezeiten bei der Papier- (bzw. Geld) abnahme fiel für uns der erste Tourn wegen Schlangestehens auch schon aus.
Um 11.00 Uhr war es dann aber endlich soweit. Zusammen mit den anderen 188 teilnehmenden Fahrzeugen drehten wir unsere Runden. Stefan mit seinem Cossi auf der linken Fahrbahnseite der Rennstrecke und ich mit meinem 75PS-Hausfrauen-Böschoo mehr auf der rechten Seite (dazu muss man erklären, dass das Überholen am Ring nur links erlaubt ist). Es war zwar ein höllischer Verkehr ähnlich wie zwischen Bahnhof und Plärrer, aber auf jeden Fall den Aufwand wert. Ein unbeschreibliches Erlebnis auf dieser einzigartigen Rennstrecke durch den Wald Achterbahn zu fahren. Nur jedem zu empfehlen, doch genug geschwärmt.
Kurz vor Beendigung des einstündigen Umlaufes plötzlich Stau. Die Rennleitung hatte das Starterfeld angehalten. Grund war ein vorausgegangener Unfall; ein Opel war angeschoben worden und blieb auf dem Dach liegen. Zum Glück nix passiert, aber so was musste laut Rennleitung nicht sein (zumal man ohne Helm oder sonstigen Sicherheitseinrichtungen starten durfte).
Weniger viel zum Fahren gekommen sind am diesem Tag die Motorradfahrer. Jeweils nach ca. 30 Rennminuten folgte eine Zwangsunterbrechung, um gestürzte Fahrer ärztlich zu versorgen und den übrig gebliebenen Schrott zu bergen. Es ist halt eine gefährliche Strecke.
Gegen 16.00 Uhr traten wir dann die Heimreise an. Wieder 5 Stunden hinter dem Anhänger, Entspannung dachte ich, aber es sollte noch anders kommen. Nachdem bei meinen Peugeot beim Blinken jedesmal die Musik leiser wurde, hatte ich schon so meine Bedenken. Bei einem Halt auf einem Rastplatz nähe Frankfurt, wollte mein Löwe auf 4 Rädern dann nicht mehr brüllen, sprich anspringen. Grund: die Batterie war leer (war auch keine Duracell). Diagnose: wahrscheinlich die Lichtermaschine.
Und wenn man aber jetzt so versierte Schrauber wie Stefan und Alex dabei hat wird da nicht lang diskutiert, sondern sich unters Auto geworfen und das Teil einfach mal zur Sichtprobe ausgebaut. Verdächtige Geräusche aus dem Inneren verrieten: ein Draht war gebrochen.
Nach kurzem Zurückrechnen wurde klar, dass beim dem letzten Überfahren der Ziellinie die Lichtmaschine ihren Geist aufgegeben hatte. Eigentlich genau so, wie es sich im Rennsport gehört, nur leider wusste mein Sportgerät wohl nicht, dass ich mit ihm auch wieder bis nach Hause kommen wollte.
Zur Fehlerbehebung schnell die Batterie aus dem Cossi in den kleinen Franzosen eingebaut und schon konnte es - wenn auch nur bedingt - weitergehen. Bei Geiselwind ereilte mich dann der nächste Stromausfall. Diesmal Batterietausch mit dem Zugfahrzeug und weiter gings bis zu Stefans Garage.
Gegen Mitternacht waren dann alle wohlbehalten wieder zu Hause. Ein anstrengender und faszinierender 20-Stunden-Tag mit all seinen Höhen und Tiefen war vorüber.
Jürgen Polster