Slalom MSC Schesslitz am 10.07.2005

 

Gemäß der Ausschreibung sollte uns heuer eine geänderte und bekannt flüssige Strecke in Schesslitz erwarten. Auf dem Weg nach Bamberg durchfuhren wir Udo B. und ich Jürgen S. erst mal eine Regenfront, von der wir hofften dass sie nicht bis nach Schesslitz reichen würde. Der bekannt flüssige Parcour befindet sich in einem Industriegebiet, d.h. auf der einen Seite massive Metallzäune und auf der anderen in regelmäßigem Abstand Pflanztröge. Im Fahrerlager angekommen, begannen Udo und ich sofort damit unseren 205er Startklar zumachen. Ich wechselte die Reifen während Udo den Rest aus dem Auto räumte und mit einer großen Plane abdeckte. Sozusagen mit der letzten Schraube begann es auch hier zu regnen. Mittlerweilen war auch Achim R. eingetroffen und wir schritten mit forschem Schritt die Strecke ab. Anstatt wie früher nach rechts abzubiegen um zur Wende zu gelangen, ging die Strecke nun geradeaus in ein neues Industriegebiet, wo sich die neue Wende befand. Während des Ablaufens und insbesondere kurz vor dem Ziel erinnerte mich der Parcour das ein und andere mal an einen Kartparcour. Mit extrem versetzten Toren hat man mal wieder versucht einen Kurs „sicherer“, da langsamer, zu machen. Im Ziel angekommen suchten wir dann sofort Schutz vor dem Regen. Mittlerweilen hatte es zu schütten begonnen. Die Papier- und Technische Abnahme wurde in Rekordzeit erledigt. Glücklicherweise waren die Organisatoren noch zu beschäftigt um pünktlich zur Startzeit zu beginnen. Als der Veranstalter dann die letzte Kontrollfahrt machte, hatte es bereits aufgehört zu regnen. Leider rutschte dann der mit Trennscheiben bereifte Corsa und mit Toni hinter dem Lenkrad, im Auslauf mit stehenden Rädern über den nassen Asphalt. Das veranlasste den Sportkommissar dazu, durch Änderung des Parcours unmittelbar am Ziel, für mehr Sicherheit zu sorgen. Die Änderungen bestanden darin, das letzte Tor vor der Zielgasse, um eine Pylonenbreite noch weiter zu versetzen und die Zielgasse um eine Pylonenbreite zu verschmälern. So langsam frage ich mich, ob manche Sportkommissare überhaupt wissen, was sie manchmal verbrechen. Vier Tore vor der Zielgasse befand sich bereits ein, im Gegensatz zum Vorjahr deutlich verschobenes Tor, was zu einem deutlichen Haken führt. Mit einem nun schon leicht instabilen Auto musste man dann leicht korrigieren und dann einen weiteren Haken schlagen um in Richtung Zielgasse zu gelangen. Ich legte ihm meine Meinung darüber nahe und empfahl ihm doch künftig bei Autoturnieren tätig zu werden. Unter den Fahrern hörte man nur, solche Lösungen fallen nur nicht Aktiven ein die keine Ahnung haben und hoffentlich trocknet es bald ganz ab. Nicht falsch verstehen, wir wollen alle sichere Strecken, nur wenn dann solche irrigen Sachen gemacht werden, unter dem Hinweis wir würden sonst zu schnell ins Ziel kommen und der Auslauf ist zu knapp, dann müsste man eigentlich lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre. Wer die Strecke kennt, der weiß, dass man unter dem Aspekt der Sicherheit hier überhaupt nicht starten dürfte.

Als wir dann zum Start rollten hatte es zu unser aller Glück bereits fast ganz abgetrocknet. Da Horst heute wegen seines streikenden Sportgeräts nicht mit angereist war starteten die ACS - Vertreter allesamt in der G6. Udo startete als erster von uns dreien und legte die Richtzeit von 51,81 sec für Achim und mich vor. Achim, mit einem leichten Drift fuhr eine 52,98. Hoch motiviert rollte ich an den Start und fuhr auf der letzten Rille oder vielleicht auf der schon nicht mehr vorhandenen. An der Zielgasse kam ich jedenfalls so schnell und quer an, dass ich mit dem letzten Eck unseres 205ers die erste Pylone der Zielgasse wegkickte. Schei..e! Was nützt mir die bisher schnellste Zeit von 50,81 wenn ich gleichzeitig 3 sec durch die geworfene Pylone aufgebrummt bekomme. Leicht sauer, drückte ich nun Achim und Udo die Daumen, dass bei deren 2. Wertungslauf alles glatt geht. Beide fuhren fehlerfrei, Udo verbesserte sich auf 51,53 und Achim auf 51,86. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch wegen der geschmissenen Pylone, startete ich zu meinem 2. Lauf. Verbissen kämpfte ich und drückte das Gaspedal noch tiefer durch und lies dieses mal die Pylonen an ihrem Platz. Die Uhr blieb bei 50,40 sec stehen, absolute Bestzeit. Die Auswertung ging recht flott und der Aushang hing nach kurzer Zeit. Udo belegte Platz 2 , ich wurde trotz der 3 Strafsekunden die ich mir ja eingefangen hatte 4 ter und Achim war leicht frustriert, er belegte den 5.Platz . Andererseits bei 16 Startern immer noch ganz respektable Resultate. Aber am wichtigsten war, dass unsere Sportgeräte unbeschadet im Fahrerlager standen, was man von einem nach uns starteten Golf nicht behaupten konnten. Nach einer kurzen Bekanntschaft mit dem oben erwähnten Metallzaun waren „leichte Karosseriearbeiten“ an der Front nötig.

  Jürgen S.