Die Renovierungsarbeiten an unserem Kasino gingen 2014 in
die Endphase.
Die Wandflächen der ehemaligen Türflächen und Fenster wurden
im Herbst verputzt. Doch leider zogen sich diese Verputzarbeiten in die Länge. Der
Verputzer hatte während der Verputzarbeiten bei uns am Gebäude einen Unfall.
Schulter, Schlüsselbein und noch so einiges hatten leider den Sturz nicht ohne
Bruch überlebt. Nach einer längeren Pause hatte sich dann jemand gefunden, der
die restlichen Arbeiten ausführte.
Tja, und dann musste eigentlich ja „nur“ noch die Fassade
abgewaschen und dann mit der neuen Farbe verschönert werden. Doch mittlerweile
waren wir schon im November angelangt und das Wetter konnte sich jeden Tag so
verschlechtern, sodass es nicht mehr möglich wäre, die Arbeiten auszuführen.
Nach der Verwaltungssitzung am 3.11. besprachen sich Thomas, Peter und ich. Wir
beschlossen: das wird jetzt noch durchgezogen, komme, was will. Das „kleine“
Bäumchen hinter dem Haus musste aber auch noch um etliche Meter geköpft und die
ganzen Äste, die zum Kasino ragten, abgeschnitten werden.
Somit war klar, dass wir eine Hubbühne mit min. 18 -.20 m benötigen
würden. Zum Streichen der Giebelflächen hätte uns ja auch eine kleinere genügt.
Glücklicherweise hatten wir ja auch mal ein Mitglied, das bei einer solchen
Firma gearbeitet hat, also Alex B. angerufen und gebeten, er möchte doch mal
versuchen, uns eine geeignete Bühne zu organisieren.
Für Freitag den 14.11. wurde beschlossen, zu dritt die
Fassade abzuspritzen und außen herum etwas aufräumen.
Peter, wie immer wenn solche Aktionen anstehen, war der
erste, der am Freitag zusammen mit Thomas zu arbeiten begann. Bereits
vormittags begann er mit dem Abstrahlen der Fassade. Mittag stieß ich dann dazu.
Um das Kasino herum hatte Thomas schon Berge von Sträuchern, die er „gerodet“
hatte, aufgetürmt. Mir blieb es dann, den Steinhaufen seitlich am Gebäude
freizulegen, denn die „paar Steine“ wollten wir entsorgen, damit wir mit der
Hubbühne vernünftig arbeiten können. Doch oftmals kommt es anders, als man
denkt. Von wegen viel Gestrüpp und ein „paar“ Steine. Klar war es auch ein
schönes Häufchen mit Gestrüpp, doch was wir dann an Steinen zutage förderten,
war unglaublich. Thomas hatte einen Zweiachs- Anhänger mit herunter gebracht,
von dem wir dachten, der langt dicke. Von wegen. Nach kurzer Zeit war klar, das
wird eng, auch das Herumschlichten auf dem Hänger brachte keine Besserung. Also
fuhr Thomas mit dem vollen Hänger wieder heim, um den nächsten zu holen. Ratzfatz
düste er wieder auf den Hof herein mit seinem „kleinen“ Zweiachser mit
doppelter Bordwand. Peter, Thomas und ich waren so langsam am Verzweifeln, wenn
es nur Steine gewesen wären. Aber nein, das war ein riesiger Haufen mit sauber
geschlichteten Betonzaunpfosten (sau schwer). Wir schlichteten diese in die
Schaufel des Schleppers und der Anhänger füllte sich schneller, als wir
wollten. Zum Schluss, als wir eigentlich schon am Ende unserer Kräfte waren,
kamen dann noch so richtig dicke Brocken. Wir hatten Mühe, diese zu dritt zu
bewegen und in die Schaufel zu bugsieren. Irgendwann war es dann geschafft und
die Fläche war sauber eingeebnet. Der Hänger war dann auch deutlich gefüllt.
Thomas fuhr wieder heim und kam mit dem nächsten Hänger, hier luden wir dann
das ganze Gestrüpp auf. Jetzt freuten wir uns eigentlich nur noch darauf: heim,
duschen/baden und dann Schmerztablette einwerfen, auf dem Sofa zusammenbrechen
und genauso kam es.
Samstag morgens, kaum dass wir aufgestanden waren, erhielt
Thomas schon einen Anruf der Anwohner „ wann kommt Ihr und macht sauber, das Autos
steht nicht mehr in der Parkbucht !!! Thomas informierte mich davon, doch ich
hatte erst am Nachmittag Zeit und bat ihn, doch mal vorbeizusehen, wie schlimm
es denn überhaupt aussieht. Eigentlich war das ja nicht unser Dreck, der da in
der Parkbucht liegen dürfte, sondern der von den Anwohnern. Denn Thomas hatte
deren Müllboxen und den Stellplatz ihrer Mülltonnen von dem bis auf unsere
Treppe wucherndes Gestrüpp beseitigt. Peter hatte dann die Boxen und den Weg
davor von Erde und Moos befreit. Da in der ersten Parkbucht ein Auto parkte,
dessen Fahrer wir nicht fanden, sammelte sich logischerweise darunter der
weggespülte Schmutz. Hinzu kann dann auch noch, dass es die ganze Nacht
geregnet hatte und somit ein Zusammenkehren am Morgen gar nicht möglich gewesen
wäre. Als ich Mittag bei Thomas nachfragte, ob er mal vorbeigesehen hatte,
erfuhr ich, dass er beim Entsorgen des Steinschuttes ein „kleines Problem“
hatte, das ihm letztendlich Arbeit für zwei Tage einbrachte ;o(((.
Somit düste ich dann halt mal rüber und sah mich nach den
riesigen „Verschmutzungen“ um. Einfach lächerlich war es. Klar war in der
ersten Parkbucht eine Fläche, auf der Schlamm lag. Der Weg war sicherlich
durchweicht, durch das ganze Wasser, das durch das Abstrahlen der Fassade und
dann noch durch den Regen hinunter gelaufen war. Ich suchte mir dann halt einen
Besen und eine Schaufel und beseitigte den „Dreck“ in der Parkbucht, kehrte
einen Teil der Fläche im Bereich des Weges und des Schotterweges ab und streute
den so gewonnen Splitt und Schotter in die „aufgeweichte, schlammige“ Fahrspur.
Stinksauer und mit tollen Kreuzschmerzen fuhr ich dann wieder nach Hause. Ja
man lernt einfach nicht aus. Eines ist sicher, wir werden garantiert keinen
einzigen Halm oder Ast anrühren, der nicht direkt mit unserem Mietobjekt zu tun
hat.
Ach übrigens, das
Wiegeergebnis der beiden Anhänger mit dem Steinschutt lag bei
dreizehn Tonnen….
und alles von Hand in
die Frontladerschaufel befördert…..
Ende der ersten Aktion Endspurt Renovierung Kasino.
Teil zwei -
Aktion Endspurt Renovierung Kasino - Baumrückschnitt und Kasino anstreichen
Bereits bei unserer ersten Aktion hatten wir mit Blick auf
den Wetterbericht beschlossen, wir müssen alles versuchen, am kommenden
Wochenende, dem 14./15.11. die finale Aktion mit Baumrückschnitt und Streichen
starten. Uns war aber auch klar, ohne Hilfe würden wir das nicht schaffen. Also
sendete ich ein Mail an alle möglichen potentiellen Helfer. Es war auch klar,
dass es sehr kurzfristig war, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Thomas setzte sich mit dem Vermieter wegen der Farbtöne in Verbindung, die er
uns ja noch mitteilen musste. Ich nervte Alex wegen der Hubbühne und bat Jonny
Uhlig, uns die Farbe zu beschaffen. Bis Donnerstagabend war nicht klar, ob es
mit der Hubbühne klappen würde. Aber auch die „Dummen“ haben mal Glück, es
klappte. Peter unser Mann für alle Fälle, holte Freitagmorgen das gute Stück
und dann ging es auch schon los. Zusammen mit Thomas und dessen Vater Werner,
sorgten sie dann dafür, dass das „Bäumchen“ um etliche Meter niedriger und die
ganzen Äste, die zum Gebäude ragten, entfernt wurden. Ich holte die Farbe ab,
hier noch mal ein großes Danke an Jonny, der sich darum gekümmert hatte, dass
im Farbengroßhandel die fertig gemischten Eimer abholbereit standen. Nach einer
kurzen Vesper begann dann der Großkampf, Fassade Streichen bzw. Spritzen.
Mittlerweile waren auch Gabi + Viktor sowie Boris als Unterstützung
eingetroffen. Hier gleich noch mal ein großes Danke an Euch!! Ein paar wenige
gibt es halt doch noch in unserem Verein, die solche spontanen Aktionen
unterstützen. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten begann es zu flutschen. Jeder
von uns begann mit Volldampf zu arbeiten, an jedem Eck tat sich was anderes, an
der einen Stelle wurden die Fenster abgeklebt, dort der Sockel oder die
Fensterumrandungen gestrichen. Stück um Stück wurde verschönert. Unser größtes
Problem war jetzt die Jahreszeit und die damit sehr bald beginnende Dämmerung.
Wir wollten ja am Freitag so weit wie möglich kommen, um nicht am Samstag in
Zeitnot zu geraten. Da auch noch Regen für Samstagabend angesagt war, wollten
wir so bald wie möglich fertig werden. Wie wir Verrückten vom ACS es halt
machen, musste der zweite Giebel fertig werden, auch wenn bereits zur Halbzeit
das Tageslicht der Nachtfinsternis wich. Gut ausgerüstet, wie wir ja sind,
übernahmen Peter und Boris die ehrenvolle Aufgabe, mit Flutlichtstrahlern die
Fassade so auszuleuchten, dass Thomas sein Werk vollenden konnte. Nachdem wir
aufgeräumt und das Werkzeug gesäubert hatten, gingen wir dann „leicht groggy“
nach Hause.
Für Samstag verabredeten wir Treffpunkt Kasino 9:00 -9:30 je
nach Wetterlage. 8:30 trudelte ich am Kasino ein und befürchtete, dass Peter
hier schon werkeln würde, er traf knapp 5 Minuten später ein. Peter ist halt
unser Arbeitstier, er kommt lieber ne halbe Stunde früher als eine Minute zu
spät. Kurz darauf stieß dann Thomas zu uns. Tja und das war es dann erst mal,
Gabi + Viktor hatten ein Kartrennen, Boris musste Weihnachtsbuden aufbauen. Das
war halt mal nicht zu ändern. Einige Zeit später stieß dann Kurt zu uns. Ihm
ging es sichtlich nicht gut, was ihn aber nicht davon abhielt, seine Zusage,
uns zu helfen, einzuhalten. Für ihn hatten wir dann auch gleich die passende
Arbeit, am Vorabend hatten wir die großen Holztüren vom Giebel ins Kasino vor
die Heizkörper zum Trocknen gestellt, um sie heute zu streichen. Kurt besorgte
die passende Lasur und anschließend strich er die Türen im Hof.
Zwischenzeitlich hatte ich die Farbe vorbereitet, Peter die Hubbühne in Position
gebracht und Thomas begann mit dem Spritzen der Fassade. Langsam aber sicher
nahm die neue Farbe überhand an dem Gebäude. Doch hatten wir überhaupt keinen
Blick dafür, wie sich das Gebäude veränderte. Uns saß die Zeit im Nacken, denn
durch die vielen Fenster und Türen ging es sehr zäh voran. Kaum hatte Thomas
ein Eck fertig, begannen wir mit den Ausbesserungen der unausbleiblichen
Verunreinigungen der Fensterumrandungen. An eine Pause war überhaupt nicht zu
denken, denn wir wollten A – fertig werden, bevor es möglicherweise regnet und
B - war ja um 19:00 die Fisch +
Ganspartie angesagt. Auch bekamen wir langsam Bedenken, ob uns denn die Farbe
reichen würde, denn der Putz war dermaßen grob, dass hier Unmengen von Farbe
nötig waren, um ein einheitliches Ergebnis zu erzielen. Doch die Tüchtigen,
also wir, hatten Glück, die Farbe langte und es blieb sogar noch was übrig, so
zirka 1 Liter. Mann, hätte ich mich geärgert, wenn die nicht gelangt hätte,
denn Samstagnachmittag hätten wir auch keine bekommen und ich war ja für die
Farbmenge verantwortlich. So nun hatten wir noch den Sockel an der Vorderfront,
hier war ein Streichen nicht möglich da der Putz bis zum Boden total rauh ist.
Hier mussten wir uns mit Spritzen behelfen, das bedeutet, dass erst mal die
Spritzutensilien gereinigt werden müssen und dann ging es wieder los. Peter
unser Fuchs, hatte sich schon was überlegt, wie wir hier eine vernünftige Kante
zustande bringen könnten. Er hat eine alte Werbetafel aus dem Lager geholt, die
wir dann zu dritt an die Fassade pressten und Thomas spritzte dann sehr
vorsichtig den Sockel. Endlich waren wir fertig und machten uns ans
Saubermachen. Während Kurt und Peter die Abdeckmaterialien zusammensammelten,
machten Thomas und ich das Spritzwerkzeug sauber, oder besser gesagt, wir
wollten. Wir erlebten dann eine Schrecksekunde, auf die wir gerne verzichtet
hätten. Bei dem Versuch, den Ansaugschlauch zu entleeren, schnalzte der
Schlauch hoch!! Im ersten Moment herrschte Totenstille, ich kämpfte mit der
Farbspur, die sich durch mein Gesicht zog und erblickte dann so im Augenwinkel
die Eingangstüre, die auch deutliche Farbspuren aufwies. Peter rief, nix
passiert, nur drei kleine Farbspritzer in der Fassade. Wir hatten schon
befürchtet, dass die ganze Fassade versaut wäre. Während ich mich halbblind in
die Toilette begab und mir die Farbe aus dem Gesicht wusch, tauchte Boris
wieder auf und übernahm sofort die Beseitigung der kleinen Verunreinigungen.
Nach einer kleinen Verschnaufpause nahmen wir die letzten Arbeiten in Angriff,
den Pflanzstreifen am rechten Giebel schaufelten wir aus, während Thomas ab
düste und ein Flies sowie Kies holte. Mit unseren letzten Kraftreserven
verfüllten wir den Kies hier und auf der anderen Giebelseite. Letztendlich
holte dann Thomas noch Rindenmulch, mit dem wir die Fläche des ehemaligen
Steinhaufens abdeckten.
Nachdem wir das Werkzeug aufgeräumt hatten, betrachteten wir
in Ruhe unser Werk und kamen zu dem Schluss:.
wir können stolz auf uns sein.
Anschließend machten wir uns auf den Heimweg.
Boris begleitete Peter noch beim Zurückbringen der Hubbühne
und brachte ihn dann wieder zum Kasino, wo er ja sein Auto stehen hatte.
Zum Saubermachen im Kasino und ein paar kleinere Sachen, die
noch zu machen waren, hatten wir einfach keine Kraft mehr. Die erledigten wir
dann im Laufe der Woche.
Ein Schild mit unserem ACS- Logo wurde dann noch in Auftrag gegeben,
um das Ganze abzurunden.
Jürgen Schwenold