1. Hinkelstein Klassik des MSC Münchberg am 09.05.09

An der 1. Hinkelstein Klassik des MSC Münchberg nahmen für den AC Stein die Teams Konstanty/Konstanty, Sontowski/Bentenrieder, Ludwig/Schwenold teil.

Die Papierabnahme war bereits ab 6:30 möglich, Start des ersten Fahrzeuges 9:01.

Claudia und ich trudelten zusammen mit dem Team Kiesl/Kiesl ein, erledigten die Papierabnahme und ließen uns dann das angebotene Frühstück schmecken.

Während die Beifahrer sich über das Roadbook hermachten, erledigten wir Fahrer das Bekleben unserer Fahrzeuge und die techn. Abnahme.

Das Starterfeld war ja recht überschaubar, 24 Teilnehmer sind ja nicht die Welt, aber bei der ersten Veranstaltung muss man damit rechnen. Etliche bekannte Teams wie Henglein, Wirth, Schleicher waren mit von der Partie. Gabi und Viktor hatten die Startnummer 14, Claudia und ich die 16 und Manfred und Ramona die 17. Heinz und Benne verfolgten uns mit der 23.

Voll aufgeregt ging es an den Start, für Claudia und mich war es ja die erste Veranstaltung des Jahres. Auf kurzem Weg verließen wir das Stadtgebiet von Münchberg und bewegten uns von da an auf landschaftlich schönen Wegen. Es folgte die erste Wertungsprüfung, ein Rundkurs. Die erste Lichtschranke nahmen wir ganz passabel, es folgte die zweite Runde. Tja und hier passierte uns dann ein Fehler: Wir starteten zu bald und fuhren plötzlich parallel mit Heinz auf die Lichtschranke zu. In der Hektik hatten wir die Zeit vertauscht und sind somit nur knappe 30 Sekunden zu bald losgefahren. Die Zeit konnten wir unmöglich auf die paar Meter bis zur Lichtschranke, ohne anzuhalten, fahren. Also dem Schicksal ergeben und leicht nach hinten versetzt mit Heinz durch die Lichtschranke durchgefahren, um ihm seine Zeit nicht zu zerstören. Claudia ärgerte sich maßlos über diesen Flüchtigkeitsfehler, aber vorbei ist vorbei und es gilt nur, nach vorne zu sehen und keine weiteren Fehler zu begehen. Von nun an ging es immer besser, mit jedem Kilometer, den wir fuhren, kam die Gewissheit, es läuft langsam aber sicher. Die weiteren Prüfungen erledigten wir problemlos. Beim Orientierungsteil vor der Mittagspause wurde es wieder spannend, doch wir hatten da ja unsere Konstantys im Blickfeld, was uns eine gewisse Portion an Sicherheit vermittelte. Solange der weiße Quattro vor uns in der Ferne immer wieder auftauchte, wussten wir, das passt schon. So erreichten wir relativ entspannt die Mittagspause im Bauernhofmuseum. Dort wurden wir mit Bratwürsten und gegrillten Rippchen versorgt.

Die Nachmittagsetappe begann wieder mit einer Orientierungsetappe. Von unserem „Orihasen“ Viktor geschult, erkannten wir, dass hier ein paar Haken zu fahren waren, wo sich bestimmt die angekündigten Tafeln mit Nummern verstecken dürften. Dann folgte wieder die Etappe mit dem normalen Roadbook. Es ging über schöne Straßen durch das durchaus reizvolle Gebiet. Bergauf und Bergab. Tja und dann verweigerte plötzlich in einer Steigung unser Capri den Vortrieb. Kurzzeitig stotterte der Motor, lief dann aber wieder problemlos. Aber nur bis zur nächsten Steigung mit 15 %, dort stotterte er wieder. Nach einem Blick auf den Tagekilometerzähler vermutete ich im ersten Moment ein Elektronikproblem. Doch auf der Geraden und bergab schnurrte er wieder wie eine Katze. Langsam befürchtete ich, dass es irgendwie ein Benzinproblem sein könnte. Eigentlich müsste nach dem Kilometerstand noch Sprit für weiter 130 km im Tank sein. Wieder setzte der Motor aus und - tja - dieses mal sprang er nicht gleich wieder an. Ich versuchte, noch mit dem letzten Schwung in eine Seitenstraße abzubiegen, doch die Steigung war zu steil und wir kamen mitten im Mündungsbereich zum Stehen. Claudia schnallte sich sofort ab und sprang aus dem Auto, Passanten riefen uns zu, „ihr müsst den Berg hoch, da sind die anderen auch hochgefahren“. Die Guten glaubten wir wissen nicht, wohin. Glücklicherweise sprang der Motor  nach längerem Orgeln wieder an. Wir nahmen die nächste Steigung in Angriff und mit etwas Glück ging es plötzlich wieder bergab. Hier schnurrte der Motor wieder, als wenn nie etwas gewesen wäre.

Bei den Ortsdurchfahrten fragten wir immer mal wieder Anwohner, ob sie vielleicht einen Kanister Sprit hätten, leider verträgt der Capri kein Gemisch bzw. Diesel.  Bisher hatten wir unsere Lichtschranke aber immer rechtzeitig durchfahren. Auf dem Weg zu letzte ZK rollten wir an einer Hinweistafel „Stadtsteinach 19 % vorbei“. Ich hoffte, daß wir nicht hier hochfahren müssten, doch genau das war der Fall. Logischerweise war auf dem Weg dahin keine Tankstelle gewesen, auch hatte keiner der an der ZK Anwesenden zufällig einen vollen Benzinkanister dabei. Manni, als klasse Sportkamerad, hätte mir gerne Sprit abgegeben, doch leider hatten wir auch kein Stück Schlauch dabei. So starteten Claudia und ich mit gemischten Gefühlen in die „Bergetappe“. Am Anfang ging es gemäßigt bergauf, aber dann kam ein richtiges Steilstück und tatsächlich, das Rodeoreiten begann wieder, die Motorleistung setzte aus, schnell die Kupplung getreten und plötzlich lief der Motor wieder. So näherten wir uns immer weiter der letzten Prüfung. Wieder ging es eine kleine Steigung hoch und das Spiel begann von vorne.

Der Weg zur nächsten Lichtschranke führte über einen winzigen Weg. Wie könnte es auch anders sein, es folgte eine Steigung, die direkt an der gelben Tafel endete. Im flachen Teil warteten wir unsere Zeit ab und fuhren mit Schwung hoch, durchfuhren die Lichtschranke und waren glücklich, dass es geklappt hatte und es wieder bergab ging. Die Ernüchterung folgte allerdings sofort, als wir feststellten, dass es sich um einen Rundkurs handelte und wir das ganze nochmals vor uns hatten. Der nächste Schock wartete, als wir in Richtung gelbe Tafel fuhren. Dort standen drei Teilnehmer, und wir hatten noch 1min 20 Sekunden. Freundlicherweise hatten diese sich mittig auf den schmale Flurbereinigungsweg gestellt. Zusätzlich zu unserem Spritproblem suchte ich nach einer Lösung, an deren Fahrzeugen vorbei zu kommen. Die rechten Reifen gerade noch auf dem Asphalt und mit den Linken die Böschung hoch bis in den Acker zirkelte ich uns gerade noch vorbei und auf dem letzten Drücker erreichten wir die Lichtschranke.

Von nun an mussten wir eigentlich nur noch ins Ziel kommen, hierzu hatten wir eigentlich genug Zeit. In äußerst Sprit sparender Fahrweise bewegten wir uns in Richtung Ziel. Und dann tauchte am Horizont die Werbetafel einer Tankstelle auf und wir erreichten mit eigener Kraft noch die Zapfsäule. Schnell ein paar Liter getankt und dann schleunigst in Richtung Ziel weitergedüst. Rechtzeitig trafen wir ein und waren glücklich, dass wir angekommen waren.

Dann begann das Warten auf die Ergebnislisten. Als die Zeiten der Vormittagsetappe ausgehängt wurden, kam plötzlich etwas Unruhe auf. Als wir die ausgehängten Zeiten zusammenrechneten, kamen wir auf ein anderes Ergebnis, als der Veranstalter. Bis der Fehler bereinigt war, dauerte es ein „paar Minuten“. Zwischenzeitlich wurden wir dann verköstigt. Dann folgte die Siegerehrung. Ramona und Manfred wurden Sieger der Youngtimerklasse und 8 im Gesamten, Gabi und Viktor wurden 12. Claudia und ich 14. und Heinz und Benne 15. Sie hatten an der letzten Lichtschranke so einen netten Teilnehmer vor sich, der den schmalen Weg mit seinem Monster Auto Stayer Puch voll für sich beanspruchte und Heinz nicht vorbeiließ.

Alles in allem eine gelungen Veranstaltung, wenn man mal von unseren kleinen Problemen absieht.

Auf mich wartet jetzt ein wenig Arbeit, ich werd mir mal den Tank vom Capri vornehmen, denn da dürfte irgendetwas nicht passen, denn so einen Nervenkitzel möchte ich nicht wieder erleben.  

                                                                                              J.S.