Eisslalom MSC- Presseck 22.02.09

 Letzter Eisslalom der Saison 2008-2009 findet in bei Helmbrechts statt.

Eigentlich findet ja am Sonntag unser monatliches Kartrennen statt. Doch die Neugierde auf den Kurs des MSC Presseck überwiegt, denn wer weiß, ob im nächsten Winter das Wetter wieder so mitspielt wie dieses Jahr. Also, kurzer Rundruf und beschlossen, Kartfahren fällt für mich aus.

Am Sonntagmorgen, bei nachtschlafender Zeit, rein ins Auto und Claudia bei Ihrer Mutter abgesetzt und dann zum Veranstaltungsort gedüst. Martin hatte es ja vorgezogen, zum Kartfahren zu gehen und somit konnte ich heute nur in der Fronttriebler-Klasse an den Start gehen. Am Veranstaltungsort angekommen, einen kurzen Blick auf die Strecke geworfen und schon kamen mir die ersten Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war, hierher zu fahren. Hier lag so viel Schnee, davon träumen wir hier in Mittelfranken nur. Schneehöhe oder tiefe ca. 50-60 cm. Kurz nach dem Start war eine Gasse aus dem Schneefeld herausgefräst, Breite knapp 2 m. Hmmm… dann kam der erste Abzweig 90 Grad rechts. Hier stand für mich schon fest, das wird heut mit meinem Kombi nix. Erstens, die Strecke kaum breiter als mein Auto, die Schneewände hart gefroren und am Abzweig so wenig Platz, dass ich unmöglich, ohne die Schneewände zu touchieren oder gar ohne Rangieren, herumkommen würde. Na gut, trotz allem lief ich den restlichen Kurs gar ab, mit dem richtigen Auto könnte das schon Spaß machen. Während sich dann die Hecktriebler versuchten, tauchte Florian F. aus BA auf. Sein Schwager Sebastian war glücklicherweise mit dem Rallyegolf auf dem Weg hierher. Auch er erkannte sofort, mit seinem 205er würde er hier nicht weit kommen, es fehlt im an Bodenfreiheit. Spontan wurde mir angeboten, auf dem Golf mitzustarten. Dieses Angebot nahm ich dankend an.

Mittlerweilen hatte ein Asconafahrer ein Techtelmechtel mit der Schneewand. Der Opel parkte fest in der Bande und mit ein paar beherzten Gasstößen grub er sich bis auf die Achse ein. Nach einigem Hin und Her wurde fleißig geschaufelt, ein Geländewagen herangefahren und ein Abschleppschnürchen ausgepackt. Florian und mir war klar, das klappt so nie. Und kaum hatte der Geländewagen angezogen war das Seil zweigeteilt. Kurzerhand wurde das Seil dann an die Anhängerkupplung angebunden und ein weiterer Versuch gestartet. Als der Jeep dann anfing, sich mit allen vier Rädern einzugraben, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und verklickerte dem Fahrer, sooo funktioniert das garantiert nie. Abhängen und durch den Parcours fahren und die Kiste einfach rückwärts rausziehen, sonst stehen wir morgen noch hier. Florian schüttelte auch nur noch den Kopf, ca. 8 Mann hatten geschoben und der Jeep gezogen, doch mit ein wenig Menschenverstand war klar, dass es nie funktionieren konnte. Die Reifen waren total eingegraben, das Differential und die Bodengruppe saß voll auf. Während der Jeep durch den Kurs fuhr, versuchte ein Bobcatfahrer auch noch einmal sein Glück. Glücklicherweise für uns als Fahrer bemerkte er dann doch noch, dass er sich auch nur eingraben würde. Kaum war der Jeep angehängt und zog leicht an, sieheda, der Ascona stand plötzlich wieder befreit auf der Strecke. Die ganze Aktion hatte locker 30 min gedauert…. Glücklicherweise war das die einzige Aktion, die länger gedauert hatte. Unglaublich, da muss so ein „Flachlandtiroler“ denen sagen, wie man ein Auto aus dem Schnee bringt…

Bei den Fronttrieblern hatte ich die Startnummer 37 gezogen, Florian die 2 und Sebastian die 18. Ich rechnete mir eigentlich überhaupt keine Change mehr aus, überhaupt durch den Kurs zu kommen. Zu sehr war die Strecke nach den ersten Fronttrieblern mit den speziellen Eisreifen an manchen Stellen aufgewühlt. So kam ich dann auch nur bis kurz hinter die Lichtschranke und schon stand ich und grub mich ein. Nur durch den beherzten Einsatz etlicher Mitstreiter kam ich wieder in Gang, mit viel Gas und an den Ecken nur mit der Handbremse gearbeitet, kam ich dann ins Ziel.

Mein zweiter Lauf der kurz darauf folgte, war keinen Deut besser. Am Start war es so glitschig, dass ich kaum Fahrt aufnahm und kurz darauf betätigte ich mich wieder als Schneepflug. Nach wenigen Metern hatte ich wieder so viel Schnee vor mich hergeschoben, dass ich wieder stand. Von den Zuschauern wieder angeschubst, kam ich über den Schneehügel und dann wieder richtig in Fahrt. Da machte es Spaß, Gas gegeben und eingelenkt, Handbremse gelupft und immer schön auf dem Gas bleiben, hieß die Devise. Auch Sebastian hatte so seine liebe Not, auch er brauchte einen zweiten Versuch. Nur Florian hatte das Glück, dass wir beide mittlerweile die Strecke soweit planiert hatten, dass er ohne Probleme über dieses verflixte Stück hinweg kam. Spaß hat es auf alle Fälle gemacht und mir wurde auch angeboten, dass ich auf einem Allradfahrzeug mitstarten könnte. Doch nachdem es zwischen der Heck und Frontriebsklasse anstatt der angekündigten 15 min über 45 min dauerte, bis es weiterging und der Zeitplan an sich schon deutlich aus den Fugen geraten war, beschloss ich, für heute langt es und ich machte mich auf den Weg zu Claudia.

Alles in Allem kann ich nun sagen, es hat immer ungeheuren Spaß gemacht. Nur sollte man ein doch etwas „kleineres Fahrzeug“ an den Start bringen. Vielleicht findet sich ja einer oder zwei, drei, die sich auch mal im Winter so nen Spaß antun wollen, dann könnte man sich ja ne alte Gurke zulegen und entsprechend vorbereiten. Na bis zum nächsten Winter sind es ja noch ein Paar Tage.

 

                                                                                                                      J.S.